NEUE NEUROSEN-FORSCHUNG:
ERKENNTNISSE von NEUROSEN-EXPERTE
HanHoSan
und
Dr. Arthur Janov, Los Angeles, USA
Primal Center, L.A., USA
EIN LEBEN VOR DER GEBURT:
Hier ein Auszug übersetzt von
Ferdinand Wagner:
Zum jetzigen Zeitpunkt können
wir nur raten, welche der
Traumen, die der schwangeren
Mutter zustoßen, ihre
Auswirkungen bis zu den
Enkeln fortsetzen. Es geht nicht
einfach darum, dass die Mütter
ein Trauma erlebten, sondern
darum, dass dieses Trauma ihre
Grundphysiologie ändert, und
diese Veränderung kann
lebenslange Auswirkungen
haben. Und wenn also ein
Enkelkind in seinen zwanziger
Jahren Herzprobleme oder
Krebs entwickelt, müssen wir
vielleicht die mutmaßlichen
Ursachen nochmals überdenken;
schauen, welche Art von
Schwangerschaft seine
Großmutter durchlebte. War es
in der Kriegszeit? Oder stritten
die zukünftigen (Groß-)Eltern
die ganze Zeit?
War Großmutter deprimiert?
War sie in ihrer
Schwangerschaft eine starke
Raucherin oder Trinkerin?
Es gibt eine ganze Menge neuer
Variablen, die man in Erwägung
ziehen muss. Das sieht ganz
nach der verworfenen Theorie
von der Vererbung erworbener
Charakterzüge aus, aber wenn
wir genau hinsehen, gründet es
nicht auf Vererbung sondern
auf Epigenetik; was mit der
Entfaltung dieser Gene geschah,
als sich das Trauma einschaltete.
Ein Beispiel: Jemand kommt auf
die Welt und hat von Geburt an
alle möglichen Allergien.
Eine Geschichte von
Notfallklinik-Besuchen wegen
jeglicher Art von Infektionen,
Asthma, Atmungsproblemen
aufgrund von Allergien und
allgemein aufgrund eines sehr
mangelhaften Immunsystems.
Hier müssen wir die Decke
zurückziehen und unsere
Aufmerksamkeit auf jene frühen
Monate im Mutterleib richten.
Wenn wir das tun, finden wir oft
heraus, dass die Mutter ziemlich
ängstlich und/oder deprimiert
war.
Oder oft fällt die Ehe
auseinander.
Oder in einem Fall war der
Ehemann angewidert, als ihr
Bauch dick wurde, und suchte
sich eine Affäre.
Die Mutter war geknickt, fiel in
eine Depression, und wir hatten
ein Baby, das die Auswirkungen
von all dem zu spüren bekam
und mit einem geschwächten
Immunsystem geboren wurde,
etwas, das ganz früh in der
Schwangerschaft begann.
Vergessen Sie nicht, dass das
Immunsystem in gewisser
Hinsicht unser erstes
rudimentäres Nervensystem ist,
das Gefahren und Bedrohungen
aufspürt und die Abwehr gegen
sie organisiert.
Das schließt die Sekretion von
einigen der schmerztötenden
Neurotransmitter mit ein, die
wir heute kennen.
Was damit begann, uns zu
verteidigen, endet damit, dass es
uns verletzt.
Wenn das Immunsystem
beeinträchtigt wird, sind die
Chancen gut, dass es auch mit
den natürlichen Killerzellen
geschieht.
Die Tatsache, dass wir dieses
physiologische Grundsystem
normalisieren, bedeutet,
dass Patienten tatsächlich ganz
frühe Ursachen wiedererleben.
Ich glaube, dass keine
Kognitions-/Einsichtstherapie
jemals das natürliche
Killerzellensystem ändern
könnte.
Huot und Kollegen haben
gezeigt, dass die Depression
einer Mutter, wenn sie
schwanger ist, sich auf das Baby
auswirkt.
(R.L.Huot, et al., « Negative
Affect in Offspring of
Depressed Mothers is Predicted
by Infant Levels at 6 Month,
and Maternal Depression during
Pregnancy but Not Post-Partum,
” N.Y. Academy of Science
1032, 2004. 234-236).